Oder auch:
„Herzlichen Glückwunsch, du bist total irre.“
Kommentar eines Testlesers
Für Außenstehende mag dieser Satz beleidigend wirken, wenn man das aber als Autor zu hören bekommt, nachdem jemand seine Geschichten gelesen hat, kann er sich ausgesprochen geschmeichelt fühlen.
Somit lade ich Dich herzlich ein auf die Reise zum Kern des Schreibwahns, auch genannt: „Meine Biographie“
Nun aber an fröhliches Hallo an alle!
mein Name ist
Aikaterini Maria Schlösser
Die Frage, woher mein etwas ungewöhnlicher Vorname kommt, zwingt mich,
ein wenig weiter auszuholen.
Meine Mutter kommt aus den Niederlanden
- een echt nederlands mesje.
Mein Vater aus dem Rheinland
Mit Plattdeutsch kann ich aber nicht dienen.
Getroffen haben sie sich auf Mallorca.
Mein Vater verführte sie mit folgendem Witz:
Warum haben die holländischen Kinder von 1974 alle lange Ohren?
Die Antwort:
Weil ihre Väter sie an den Ohren hochgezogen haben,
über die Grenze nach Deutschland zeigten und riefen:
"Da wohnen die Fußball-Weltmeister!"
Diesem Charme konnte meine Mutter natürlich nicht widerstehen,
einige Jahre später heiraten sie und brannten auch gleich zusammen durch nach
Griechenland.
Und nicht nur nach Griechenland, sondern zum südwestlichen Punkt der Peloponnes,
in die Pampa.
1989 wurde ich dann in Athen geboren, ein kleines, süßes Kind.
Okay lassen wir das mit süß.
Von dem Bild habe ich wahrscheinlich auch das Zitat aus meinem Roman
„Es gibt keine Flucht vor der Bestie im Innern“.
Als deutsch-holländisches Kind mit ägyptischen Nachbarn
wuchs ich also in Griechenland auf.
Daher auch der griechisch orthodoxe Name Aikaterini
Wenn ich an meine Kindheit zurückdenke, erinnere ich mich daran, stundenlang Welten aufgebaut zu haben. Jedoch fanden sie allesamt ein grausiges Ende, nachdem ich sie mit Dinosauriern, Steinbomben und abstürzenden Flugzeugen vernichtet habe.
Manchmal sogar mit Steinbomben werfenden Dinosauriern auf abstürzenden Flugzeugen.
Wie kam es also dazu, dass aus diesem zerstörungswütigen Kind eine Schriftstellerin wurde?
Nun, da es auch in Griechenland hin und wieder regnet, bekam ich von meiner Mutter im zarten Alter von zwölf Jahren meinen ersten historischen Roman gegen die Brust geknallt. Kann sein, dass ich vorher etwas gequengelt hatte, weil mir langweilig gewesen war.
Ab dann war ich besessen.
Ich wollte nur noch lesen, lesen, lesen,
selbst auf die Gefahr hin, im Schulbus meine Sitznachbarn vollzukotzen.
Lesen und Fahren vertragen sich, sagen wir mal, mäßig.
Nach und nach blühte eine eigene Geschichte in mir auf.
Nein, „aufblühen“ ist eindeutig nicht der richtige Ausdruck. Sagen wir besser, ich hatte den Wunsch, mir eigenhändig das Herz aus der Brust zu reißen und mit dem Blut die Seiten zu tränken.
Voller Elan schwang ich mich also vor den PC und schlug in die Tasten. Doch nicht einmal die Rechtschreibung konnte erahnen, was ich dort versuchte, zu Papier zu bringen. Ich besuchte ein griechisches Gymnasium, meine holländische Mutter hat mir Lesen beigebracht, deutsch schreiben war für mich Neuland. So begann gleichzeitig mit meinem Erstling ein intensives, autodidaktisches Studium der deutschen Sprache, in die ich mich mehr und mehr verliebte.
Nur mit dem Dativ bin ich bis heute auf dem Kriegsfuß.
Oder muss es „den“ Dativ heißen?
Mit meiner ersten Kamera zum vierzehnten Geburtstag wurde meine Begeisterung für die Fotografie geweckt – zum Leidwesen aller Tiere in meinem Umkreis.
Besonders Schildkröten gehörten zu meinen Opfern, da sie nicht in der Lage waren, wegzulaufen, und ich sie beliebig herumtragen konnte. Dafür musste ich allerdings eine halbe Stunde warten, bis das Model den Kopf endlich heraussteckte, und wurde öfter, als ich zugeben mag, angepieselt. War ganz schön angepisst, wenn ich das so sagen darf.
Neben den Kratzern und Bissen lernte ich auch, auf Perspektive und Lichteinfall zu achten, gleichzeitig schärfte sich mein Sinn für das Detail. Diese Mittel nutze ich heute noch beim Schreiben, um die Atmosphäre einer Szene einzufangen.
Die Liebe, die Liebe brachte mich dann nach
– nein, doch nicht Paris, auch nicht Venedig!
Nach Bayern!
Immer noch lebe ich im Herzen des Chiemgaus,
und die Liebe hat bis heute gehalten.
Und das soll sie gefälligst auch in Zukunft, denn habe keine Lust, die Biographie nochmals zu bearbeiten.
Da ich mich auch vor der Kamera wohlfühlte,
habe ich in München als Model für die Agentur Nova-Models gearbeitet.
Ich hätte nie gedacht,
dass ich irgendwann mit einem Regenschirm auf dem Rücken
über den Laufsteg stelzen würde,
aber Träume werden manchmal wahr
– auch wenn sie manchmal etwas seltsam ausfallen.
Zusätzlich hatte ich die Ehre,
von der Kunstfotografin Sylwia Makris abgelichtet zu werden.
Durch die Ironie des Schicksals landete ich anschließend auf dem
Buchcover eines französischen Vampirromans.
Bis heute habe ich keine Ahnung, worum es eigentlich in dem Buch geht.
Die High-Heels warf ich beiseite, als ich mich dazu entschloss,
mit meiner besseren Hälfte eine Familie zu gründen.
Wir waren ganz schön baff,
als wir auf dem Monitor das berechnete Geburtsdatum lasen: 24.12.
Unser Töchterchen beehrte uns dann doch etwas früher
am 12.12.13
Als Viertel Holländerin, Viertel Deutsche, Hälfte Griechin,
die in Bayern aufwächst, kann sie sich bei der Frage
„wo kommst du her?“, schon mal Taschentücher gegen
die Schweißperlen auf der Stirn bereitlegen.
Seit der Geburt meiner Tochter verlege ich meine Schreibarbeit immer mehr auf die Nachtstunden, beziehungsweise auf die sehr frühen Morgenstunden,
wenn aus dem Babyphone zarte Schnarchgeräusche dringen.
Das hat meine Kreativität allerdings nicht geschmälert,
sondern ganz neue Dämonen in mir geweckt.
- Also, die frühen Morgenstunden, nicht die Schnarchlaute. -
Wenn Du also um 4 Uhr morgens irgendwo ein Licht brennen siehst, könnte es vielleicht ich sein, die gerade
das Biest aus seinem Käfig lässt.
Du willst NOCH MEHR von mir erfahren?
Na du bist aber neugierig!
Aber gut, es gibt noch mehr und zwar:
Du willst wissen, was mein Schreibwahn schon alles hervorgebracht hat?
Dann werfe doch mal einen Blick auf meine Veröffentlichungen