TANZWUT

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Im July 1518 brach eine Plage in Straßburg aus.

 

Es begann damit, dass eine Frau unkontrollierbar durch die Straßen tanzte.

Bald folgten ihr weitere und letztlich waren 400 Menschen angesteckt.

 

Sie tanzten, bis ihnen der Schaum aus dem Mund quoll, sie sich selbst so verwundeten, dass sie nicht weitertanzen konnten, oder sie vor Erschöpfung zusammenbrachen.

 

Einige starben infolge eines Herzinfarkts.

 

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Die nicht Betroffenen versuchten, sie mit Gewalt vom Tanzen zu hindern.

Es wurden sogar Musiker bezahlt, damit sie für sie spielten und sie vom Fluch heilten.

Alles ohne Erfolg.

Die Plage verbreitete sich 1374 vom Oberrhein bis nach Belgien, 1463 im Eifelgebiet und 1518 in Straßburg. 

 

 

Was waren die Ursachen dieser Tanzmanie,

die sich in mehreren Fällen vom 14ten bis 17ten Jahrhundert abspielte? 

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Neben Tanzwut

trägt dieses Phänomen die Namen Tanzkrankheit, 

Tanzsucht, 

Tanzplageo

oder Choreomania,

vom chriechischen Wort

choros (Tanz) und mania (Wahnsinn).

 

 

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 Dabei handelt es sich um eine bis heute unheilbare erbliche Erkrankung des Gehirns, der Chorea Huntington, die unausweichlich zum Tode führt.

 

Betroffene leiden an der fortschreitenden Zerstörung eines Bereichs des Gehirns, der unter anderem für die Muskelsteuerung wichtig ist. Meist tritt sie um das 40te Lebensjahr auf. Doch der Krankheitsverlauf entwickelt sich langsam und währt vom ersten Symptom bis zum eintretenden Tod bis zu 15 Jahre. 

 

In Deutschland gibt es offiziell rund 10.000 Betroffene. 

 

Doch sie stellt keine Erklärung für die Epidemie dar, die sich im Mittelalter abspielte.

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Zweite Form des Veitstanz ist

Chorea minor,

was so viel heißt wie kleiner Tanz.

 

 

Jeder von uns kann davon betroffen werden.

 

 

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Das Beängstigende an ihr:

 

Sie tritt als Zweiterkrankung einige Wochen bis Monate nach einer abgelaufenen Infektion einer bestimmten Streptokokken Gruppe auf. 

 

Meist nach einer Mandel- oder Rachenentzündung, eines Scharlachs oder Wundrose. Sie kann auch während einer Schwangerschaft auftreten oder durch Medikamente ausgelöst werden.

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Dass allerdings 400 Menschen im Mittelalter gleichzeitig eine Entzündung durchgemachten, sie alle von der Chorea minor betroffen waren und diese auch noch zur selben Zeit austrat, obwohl sie ganz unterschiedlich Wochen oder Monate verspätet ausbricht,

ist höchst unwahrscheinlich. 

Was könnte dann der Grund für diese Massenhysterie sein? 

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Die genauen Ursachen der Vorfälle sind

bis heute unbekannt.

 

Wir können uns nur an Theorien klammern

 

oder vom Glauben abkommen

und vor Dämonenflüchen bangen. 

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Der Frankfurter Historiker Gregor Rohmann vermutet hinter den Vorfällen

religiöse Ekstase.

 

Das frühe Christentum hatte die Vorstellung von der vorchristlichen Naturlehre übernommen. 

 

 

 

 

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Demnach ist der Kosmos durch eine ewig harmonische Kreisbewegung der Sphären und Himmelsmächte bestimmt.

 

Der Tanz auf Erden war laut Rohmann eine Nachahmung des himmlischen Reigens.

Der verzweifelte Versuch, Zugang zu den himmlischen Sphären zu erlangen. 

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 Möglich wäre dabei auch der Einsatz pflanzlicher Drogen, die zu Halluzinationen führten.

 

Dazu gehörten Nachtschattengewächse wie die Engelstrompete, oder unbeabsichtigte Giftaufnahme durch das Mutterkorn im Getreide. 

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Eine ganz andere Erklärung wäre, jedoch auch in Bezug auf Gift:

 

Der Biss einer Spinne. 

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Das Gift der schwarzen Witwe beispielsweise führt zu unkontrollierbaren Entladungen der Muskulatur, dazu auch schmerzvolle Muskelkrämpfe.

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Verdächtigt jedoch wird in diesem Fall 

die apulische Tarantel.

 

Sie ist zwar weniger giftig als die schwarze Witwe, dafür aber größer und tagaktiv. Sie könnte über den Handelsweg vom Mittelmeergebiet über die Alpen gekommen sein. Daher kommt auch die Redensart „wie von der Tarantel gestochen“ für aufbrausendes oder unkontrolliertes Verhalten.

 

Von JCoelho - originally uploaded to Flickr as Lycosa tarantula (portrait/retrato),

CC BY 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=9219806

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(Bild von Scan by Feldkurat Katz; original work by Athanasius Kircher - Own work (scan of book in my possession), Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=11316214)

 

 

Als Therapie wurden im Mittelalter oft Schwitzkuren angewendet.

 

Die Tarantella, süditalienischer schneller Volkstanz, wäre dafür ideal gewesen.

Auf diese Weise sollte das Gift mithilfe des Schweißes aus dem Körper herausgespült werden. 

 

 

In diesem Fall war also das Tanzen nicht das Symptom, sondern die Therapie. 

 

 

 

 

 

Aber 400 Menschen gleichzeitig von einer Spinne gebissen?

 

Dazu von einer, die noch nicht einmal beheimatet ist?

Auch diese Theorie gilt eher als unwahrscheinlich. 

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 Was genau sich damals ereignet hat, stellt ein Mysterium dar.

 

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Obwohl der Vorfall schon so lange her ist, bleibt das Grauen in uns verwurzelt, unseren Nachbarn unkontrolliert tanzend im Treppenhaus oder auf der Einfahrtstraße vorzufinden, mit Schaum vor dem Mund, die Beine und Arme bereits wund geschlagen.

Kurz darauf spürst du selbst, wie dein Kopf zu zucken beginnt.

 

 

Und bald tanzt sich die halbe Stadt in den Tod.

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Anima Lunaris 

 

 

bedeutet auf Latein:

Seele, dem Mond zugehörig  

 

 

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