GEISTER IM MITTELALTER

GEISTER IM MITTELALTER

 

 

In vielen mittelalterlichen Sagen hatten die Helden Begegnungen mit Geistern und sprachen dabei sogar mit ihnen. 

 

Mögen die Geister auch unheimlich gewesen sein, so war es dennoch eine einmalige Gelegenheit, etwas über das Leben nach dem Tod zu erfahren. 

 

 

 

 

In seinem Artikel „Ghosts and Ghostbusters in the Middle Ages” hat Robert Swanson von der University of Birmingham studiert, wie Menschen im Mittelalter über Geister dachten.

 

Seine Recherchen haben hervorgebracht, dass es im Mittelalter die unterschiedlichsten Meinungen über Geister gab.

 

So glaubten einige, dass Geister teuflische Dämonen seien, die  versuchten, die Menschen zum Bösen zu verführen.

 

 

James of Clusa aus dem 15. Jahrhundert schrieb, dass Geister nur wahren Christen erscheinen könnten.

Sähe ein Jude oder ein anderer Ungläubiger ein solches Wesen, so müsse es sich um einen Dämon handeln.

 

Somit war eine Geistererscheinung ein Privileg und kein Grund, sich in die Hosen zu machen, wie es bei mir ohne Zweifel der Fall wäre.  

Es war also bei einer Geistererscheinung Vorsicht geboten, da es sich um eine Täuschung handeln könne.

Denn Teufelswesen scheuten nicht davor, vorzugeben, verstorbene Christen zu sein.

 

Also nicht Wolfs im Schafspelz, sondern Dämon im Geisterkostüm.

 

Ein Geist muss also erst einmal getestet werden, rät Swanson. 

In 1458 war ein scheinbar gutwilliger Geist unfähig, ein Gebet zu rezitieren. Dadurch entlarvte er sich als Dämon. 

 

 

Im dreizehnten Jahrhundert berichtete Jacques de Vitry  von einem anderen Fall, der laut ihm, das Seelenheil der Getäuschten gefährdete.

 

Eine junge katholische Frau wechselte zu Katharismus, nachdem der Geist ihrer toten Mutter sie aufgefordert hatte, sich der Bewegung anzuschließen.  

 

Laut der katholischen Kirche handle es sich bei der Geistererscheinung um eine dämonische Täuschung.

 

Als die Frau um Rat bei den katholischen Priestern suchte, brachten ihre inbrünstigen Gebete den Dämon dazu, die wahre Mutter erscheinen zu lassen.

 

Diese empfahl ihrer Tochter natürlich, dass sie beim katholischen Glauben bleiben sollte.

 

 

 

Man könnte sich dazu erdreisten, diese Geistergeschichte als perfekte Propaganda der katholischen Kirche zu betiteln – aber das muss jeder für sich selbst entscheiden. 

 

Andere Geschichten von Klerikern beschreiben Geister als christliche Seelen, die im Reich des Fegefeuers schmoren.

 

In ihrer Verzweiflung versuchen sie, sich mit ihren Liebsten in Verbindung zu setzen, sodass diese mit Messen, Gebeten und guten Taten, die Zeit der Verstorbenen im Fegefeuer verkürzten und sie in den Himmel aufsteigen könnten. 

 

 

Gervase of Tilibury erzählt von einem jungen Mann, der in der französischen Stadt Beaucaire im Juli 1211 verstarb.

 

Bald nach dem Tod erschien er seiner Cousine als Priester.

 

In den nächsten Wochen reisten viele Kirchliche, darunter auch Gervase, zu Beaucaire, um mit dem Geist zu sprechen.  

Die Berichte des Geistes waren teilweise sehr detailliert: 

Er wohne in der Luft zwischen anderen Geistern und würde von Feuern gereinigt.

 

Seine Erscheinung als Geist ist beeinflusst von den Umständen, wie er sein Leben verlassen hat.

 

So ist seine Kleidung davon abhängig, wie viel er den Armen zur Lebenszeit gespendet hatte. Auch muss er einen Gürtel aus Feuer tragen, wenn er einen im irdischen Leben geliehen und nicht mehr zurückgegeben hatte. 

 

Demnach steht es ganz schlecht um jene, die eine Unterhose ausgeliehen und nicht mehr zurückgebracht haben. 

 

 

Eine andere Geistergeschichte stammt aus dem 15. Jahrhundert aus Deutschland.

 

Heinrich Buschmann war schon seit vierzig Jahren verstorben, als er 1436 seinem Enkel Arnt Buschman erschien. Aber er begegnete ihm nicht als Mensch, sondern als Hund.

 

Ganz vernünftig, holte Arnt erst den Rat eines Klerikes ein, bevor er sich auf das Gespräch einließ.

Die Unterredung mit dem Geistergroßvater hielten sechs Monate an, danach durfte der Opi das Fegefeuer verlassen.

 

 

In Frankreich soll es im 14. Jahrhundert sogar ein Medium gegeben haben, der mit den Geistern mehrerer Toten gesprochen hat. Arnaus Gelis beteuert, dass ihm die Rolle als Geistersprecher vererbt wurde.

 

Er erzählt von einer ziemlich seltsamen Begebenheit aus der Geisterwelt:

 

So kann ein Geist, der hinfällt, nicht aus eigener Kraft wieder aufstehen. Er ist gezwungen, zu warten, bis ihm ein Geist, der ihn aus seinem irdischen Leben kennt, aufhilft. Jene, die ihn nicht kennen, laufen einfach über ihn hinweg.

 

 

Somit gilt als Geist die Devise: Nicht stolpern. 

 

Die Erscheinung der Geister beschreibt er ähnlich dem Aussehen, das sie als Lebende hatten, nur, dass sie noch schöner waren.

 

Besonders verstorbene Frauen besuchten häufig ihre Kinder und Enkel, um zu sehen, ob es ihnen gut ging. Manche kehrten zu ihren Liebsten zurück, damit sie friedlicher schlafen konnten.  

 

 

 

Wir sehen, dass das Bild der Geister ganz anders ist als das heutige. So ist dieser Artikel, anders als erwartet, eher Trost spendend und friedvoll, statt unheimlich und blutig. 

Wie kam es dazu, dass Geister heutzutage gefürchtet sind? 

 

Zum einen kann die Schuld natürlich diversen Horrorfilmen gegeben werden.

 

 

Ich persönlich bin immer noch verstört von einigen Filmen, die ich als Jugendliche gesehen habe.

So vermutete ich bei einem Rohrbruch, wodurch Wasser aus der Wand lief, erst einmal, dass das Mädchen aus "The Ring" mir einen Besuch abstattete. 

 

 

 

 

Zum anderen liegt es auch daran, dass das Thema Tod in unserer heutigen Zeit weitgehend tabuisiert wird und dadurch gefürchtet ist.

 

Vielleicht wird darüber mal gesprochen, aber gesehen wird er kaum noch.

 

Der Tod spielt hinter verschlossenen Türen und Sargdeckeln ab.

 

 

 Im Mittelalter war der Tod allgegenwärtig.

 

Man sah seine Großeltern sterben, seine Eltern und leider auch oft Geschwister im Kindes- oder gar Säuglingsalter.

 

Dann gab es öffentliche Hinrichtungen. Beim Spaziergang durch die Stadt ragte nicht selten irgendwo ein aufgespießter Kopf eines Verurteilten.

 

Wenn es eine Seuche gab, wurden die Leichen in Massen auf Karren gesammelt. 

Wer von so viel wahrem Horror umgeben ist,

suchte nach Trost und Frieden im Leben nach dem Tod. 

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Anima Lunaris 

 

 

bedeutet auf Latein:

Seele, dem Mond zugehörig 

 

 

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