KREATUREN DES TEUFELS
Auf mittelalterlichen Abbildungen von Dämonen finden sich die unterschiedlichsten Kreaturen wie Schlangen, Drachen, Löwen, auch ja und Ziegen.
Natürlich Ziegen, warum keine Ziegen?
Starr einer Ziege mal für eine Minute in die Augen und du wirst wissen, warum Ziegen.
Dieses Foto habe ich übrigens selbst in Griechenland aufgenommen. Ich war ehrlich gesagt etwas eingeschüchtert.
Als Kind dachte ich übrigens, Ziegen hätten viereckige Pupillen, weil sie zu viel Fern gesehen hätten. Aber das ist ein ganz anderes Thema.
Laut dem anglonormannischen Geistlichen Gerald von Wales gab es sogar einen Fall von Ziegenverführung.
Seinem Bericht zu Folge besaß der König Connaught eine zahme schneeweiße Ziege. Lang und schön soll deren Haar gewesen sein und beeindruckend geschwungen die Hörner.
Das Tier war sogar so anmutig, dass die Frau, die es versorgen sollte, mit ihm Geschlechtsverkehr hatte.
Ob nun ein Dämon dahintersteckte, lässt sich im Nachhinein nur vermuten.
Eine weitere seltsame Begebenheit:
Reiten schien auf Ziegen beliebt zu sein.
Seltsam ist vor allem der Reiter:
Ein Affe
Es gibt auch Abbildungen von Menschen, die auf Ziegen reiten.
Aber man sollte dem Anschein nach dabei nackt sein und ein Kaninchen in die Luft halten.
Ach ja, und Ziegen konnten auch ziemlich eklig sein.
Auf dieser Illustration gefallen mir vor allem die gelungenen Gesichtszüge sowohl die des angewiderten Mannes als auch die der schadenfrohen Ziege.
Trotz der unheimlichen oder auch verführerischen Ziegenaura gehörten Fledermäuse zu den Favoriten unter den dämonischen Kreaturen.
Bereits bei den frühen Christen galten sie als „Vögel des Teufels“ wegen ihrer Verbindung mit der Nacht und ihrer Ähnlichkeit mit Ratten.
Sie symbolisierten die Macht der Dunkelheit und des Chaos. Nicht verwunderlich, dass Fledermäuse später zum Attribut der Vampire wurden.
Selbst Alexander der Große hatte Ärger mit ihnen.
Auf dieser Abbildung kämpft er gegen eine Armee aus Ratten und Fledermäusen, angeführt von einem rattenähnlichen Drachenmischwesen.
Doch Fledermäuse gehörten nicht allein zu den Favoriten. Ebenso beliebt waren Kröten.
Einige mögen sich jetzt fragen, was so bösartig an Kröten ist. Nun, zum einen gehörten sie zu einer der sieben Plagen im Alten Testament. Zum anderen wurden sie als unrein angesehen, da sie bei Berührung Gift ausstoßen, das auf der Haut und in den Augen brennt.
Sie galten als Symbol für den Tod und die Unterwelt.
In einer der Geschichten des Ritters de la Tour-Landry, die später von Dürer illustriert wurden, tritt ebenfalls eine Kröte in Erscheinung und das an einer Stelle, wo wir sie nicht vermuten würden.
In der Geschichte warnt der Ritter seine Tochter vor der Todsünde des Zorns. Dabei berichtet er von einer großherzigen Frau, die viele gute Taten vollbrachte hatte. Doch sie erkrankte und verstarb. Der hiesige Pfarrer träumte in ihrer Todesnacht, dass der Teufel ihre Seele davontrage, während eine fette Kröte auf ihrem Herzen saß. Erst am darauffolgenden Morgen erfuhr er vom Tod der Frau.
Zum Schrecken ihrer Verwandten verweigerte er der Toten die Bestattung in der geweihten Erde, da sie in der Todsünde des Zornes gestorben war.
Außerdem verkündete er, dass sich eine verderbte Kröte in ihrer Brust eingenistet habe.
In ihrer Verzweiflung öffneten die Verwandten die Leiche und fanden zu ihrem grenzenlosen Entsetzen die Kröte auf ihrem Herzen. Noch erstaunlicher:
Die Kröte antwortete auf ihre Fragen. Sie war sogar sehr offen und vertraute ihnen an, dass sie eine Kreatur des Teufels sei und die Frau seit zwanzig Wintern zu allerlei Sünden verführt hatte, besonders zu jener der Wut.
Bei der letzten Beichte hatte er ihr Herz so fest umklammert und es dabei so vergiftet, dass sie keinerlei Reue verspürt habe. Nun habe er gesiegt, die Seele der Frau gehöre Satan und würde für immer im Fegefeuer brennen.
Nette Erzählung aus dem Mittelalter. Eignet sich nur nicht unbedingt als Gute-Nacht-Geschichte für Kinder.
Fledermaus und Kröte müssen ihren Ehrenplatz mit noch einem Tier teilen: dem Schwein.
Dieses galt ebenso als unrein, dazu als Symbol von Lust, Gier und Völlerei.
Auch heute benutzen wir „du Schwein“ und „was für eine Dreckssau“ als Schimpfwörter.
Auch auf dieser mittelalterlichen Abbildung benimmt sich das Schwein alles andere als manierlich.
Die Künstler des Mittelalters waren frei, tierische Attribute nach Belieben zu vermischen.
So finden wir Dämonen mit menschlichen Füßen und Händen, aber tierischen Gesichtern und Ohren; Kreaturen mit menschlichem Körper, aber Echsenhaut und Pfoten.
Absicht war, die Darstellung des Chaos im Gegensatz zu der göttlichen Ordnung und Wohlgestalt in himmlischen Gefilden.
Was für fantastische Erscheinungen die Dämonen des Mittelalters haben konnten,
wird bald in einem eigenen Artikel enthüllt.
Es wird wieder viel zu Staunen geben.
bedeutet auf Latein:
Seele, dem Mond zugehörig
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